Cybermobbing
Kurzinformationen für die Telefonberatung
Cyber-Mobbing ist das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer Personen, meist über moderne Kommunikationsmittel wie Instant-Messenger (MSN, ICQ), E-Mail, Handy oder in Foren und Sozialen Netzwerken wie Schüler-VZ. Dabei kann der Täter rund um die Uhr in das Privatleben des Opfers eingreifen und anonym agieren. Die Mobbing-Inhalte verbreiten sich schnell z.B. via Internet und sind für ein großes Publikum zugänglich.
Vorgehensweise
- Zuhören, was passiert ist und auf die Gefühle des Anrufers eingehen
- Anrufendes Kind/ Jugendlichen entlasten
- Gemeinsam nach Lösungen suchen, die wie folgt aussehen könnten…
Handlungsmöglichkeiten
- Grundsätzlich: darüber reden hilft, mit anderen Kindern/ Jugendlichen, Erwachsenen, Lehrern in der Schule oder mit der Polizei. Wende dich an jemanden, dem du vertraust!
- Wissen schaffen/ Aufklären über Cybermobbing. Es passiert auch anderen.
- Den Täter beim Anbieter (z. B. „Schüler-VZ“ oder „YouTube“) sperren lassen oder ihn melden. Sperre den Absender!
- Beleidigende Inhalte vom Anbieter entfernen lassen. Melde Probleme und verletzende Inhalte!
- Beweise sichern, d.h. beleidigende Nachrichten oder Bilder speichern und ggf. der Polizei übergeben. Bewahre die Nachricht auf!
- Eigene Kontaktdaten (z.B. die Handynr. oder E-Mail-Adresse) ändern. Sei nicht erreichbar!
- Die E-Mails des Täters als Spammails kennzeichnen. Versuche sie zu ignorieren!
- Dem Täter nicht antworten, ihn ins Leere laufen lassen. Gehe nicht drauf ein!
- Prävention: Eigene Kontaktdaten (z.B. die Handynr. oder E-Mail-Adresse) am besten in Zukunft gar nicht erst angeben. Respektiere dich selbst und respektiere andere!
Rechte
- Werden Videos und Bilder ohne Zustimmung veröffentlicht, werden das Persönlichkeitsund das Bildnisrecht verletzt.
- Bei der Verbreitung von Unwahrheiten kann Strafanzeige wegen Verleumdung erstattet werden.
- Drohung, Erpressung und Nötigung sind Straftaten!
- Fortlaufende Belästigung und Beleidigung fällt evtl. auch unter das Anti-Stalking-Gesetz.
Anlaufstellen
- Vertrauenslehrer (Schule), Jugendberatungsstellen, regionale Anlaufstellen für Cybermobbing, Rechtsberatung für Kinder (u.a. DKSB), Der Weiße Ring e. V. (Tel: 01803- 34 34 34, Hilfe für Kriminalitätsopfer)
- Bei massivem Cyber-Mobbing und Einschränkung der Lebensqualität sollten Kinder und Jugendliche mit Unterstützung ihrer Eltern/ Erziehungsberechtigten die örtliche Polizeidienststelle informieren!
Nützliche Links zum Weiterlesen
- www.klicksafe.de Infos zum Thema Cyber-Mobbing, Datenschutz, etc.
- www.bundesrecht.juris.de Bildrechte und andere rechtliche Grundlagen
- www.time4teen.de Internetangebot der polizeilichen Kriminalprävention für Kinder und Jugendliche
- www.mobbing.seitenstark.de Ideensammlung von Kindern und Jugendlichen gegen Mobbing
- www.jugendschutznetz.de und www.internet-beschwerdestelle.de
- Unsere Partner im Verbund „Safer Internet“ – Melde- und Beschwerdestellen (Hotlines). Hier können jugendgefährdende und strafbare Inhalte gemeldet werden.